Neue OZ: Kommentar zu Flughafen / Berlin / Brandenburg / Wowereit

Osnabrück (ots) – Restliches Vertrauen verspielt

SPD und CDU im Berliner Abgeordnetenhaus tun sich keinen Gefallen damit, Klaus Wowereit zu stützen. Nach der jüngsten verschobenen Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg hat der Regierende Bürgermeister den Rest an politischem Vertrauen verspielt. Auch Wowereits Parteifreundin Andrea Nahles, Generalsekretärin der Bundes-SPD, hat eine sonderbare Wahrnehmung: Wowereit habe mit dem Rückzug als Aufsichtsratschef der Betreibergesellschaft Verantwortung für Probleme übernommen – habe sich aber keine Versäumnisse vorzuwerfen. Wie widersprüchlich! Wer von einem Posten zurücktritt, vollzieht diesen Schritt in der Regel, weil er versagt hat.

Wowereit war nicht in der Lage, das Projekt zu kontrollieren. Ein ums andere Mal platzte die Eröffnung wegen baulicher Mängel; ein ums andere Mal verkündete Wowereit mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck immer höher gestiegene Kosten. Bei einem solch peinlichen Kreislauf der Pannen kann sich die Welt nur über die Standorte Berlin und Deutschland wundern. Das Debakel in Schönefeld trägt dazu bei, dass der Ruf der Hochtechnologie und Ingenieurskunst beschädigt ist.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Wowereit und Platzeck von ihren politischen Ämtern zurücktreten. Einem neu zusammengesetzten Aufsichtsrat ist zu raten, keine weitere unrealistische Inbetriebnahme hinauszuposaunen und sich so viel Fachkompetenz wie möglich an Bord zu holen.

Robin Fehrenbach

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