Eine bewusste Familienplanung könnte viele Schwangerschaftsabbrüche verhindern

Der Leiter der ehrenamtlichen Beratungsstelle „FamilienKnäuel“ zeigt sich durch die Geschichten von Betroffenen, die einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich haben, überzeugt von der Notwendigkeit zu Einsatz und Hilfe für Menschen, die mit sich ringen und einen medizinischen Eingriff in Erwägung ziehen: „Es geht nicht um die Verurteilung derjenigen Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben. Viele haben aus scheinbarer Ausweglosigkeit gehandelt, nicht weniger aber auch aus der zunehmenden gesellschaftlichen Abstumpfung. Immerhin gilt eine Abtreibung mittlerweile als Normalität, obwohl sie das nie werden wird. Schon allein deshalb nicht, weil die psychischen und körperlichen Folgen für die Frau auch über Jahre und gar Jahrzehnte andauern können und der Verlustschmerz sie nicht selten zermürbt. Doch das wird vor einem Schwangerschaftsabbruch nur allzu selten bedacht. Da geht es eher darum, auf das Selbstbestimmungsrecht zu beharren – ohne aber gleichzeitig einzugestehen, dass diesem auch das Recht auf Leben des Ungeborenen gegenübersteht. Insofern ist der Anspruch, ausschließlich aus eigenem Interesse handeln zu dürfen, zumindest ethisch nicht haltbar“, sagt der Familienberater vom Bodensee, der sich um die Distanz in der Debatte sorgt und sich erschüttert zeigt, wie empathielos gesprochen wird: „Nicht wenige Frauen sagen mir im Gespräch, dass ihnen das egal sei, wie man über sie denkt. Sie hätten das Recht auf Abtreibung – und wenn nötig, würden sie den Schwangerschaftsabbruch auch so oft wie nötig durchführen lassen. Dieser Egozentrismus ist beängstigend, allerdings auch bezeichnend für unsere Moderne“.

Dennis Riehle berichtet, dass Abtreibung zu einem Spiel werde, bei dem jedes Gefühl verlorengeht, worum es sich eigentlich handelt: „Das ist eine schwere Zäsur, nicht nur für den Organismus, sondern vor allem für die Seele der Betroffenen, die teilweise schon zum dritten oder vierten Mal eine Schwangerschaft abgebrochen haben und anschließend in tiefe Depressionen, Selbstvorwürfe und Ängste abgerutscht sind. Dabei könnten sich Abtreibungen heute in den allermeisten Fällen durch eine bewusste Familienplanung verhindern lassen, denn es ist einem emanzipierten Menschen zumutbar, sich vor dem Geschlechtsverkehr darüber Gedanken über eine mögliche Elternschaft zu machen. Uns stehen mittlerweile sämtliche Methoden der Verhütung offen, inklusive Enthaltsamkeit. Würden wir einmal wegkommen vom ‚One-Night-Stand‘, bei dem es um den alleinigen Spaß und die Befriedigung von Trieben geht, und wieder zu verantwortungsvoll gelebter Sexualität zurückfinden, die aus Liebe und echter Zuneigung gespeist ist, müssten viele Frauen wie Männer nicht erst am nächsten Morgen feststellen, dass sie eigentlich keine Kinder möchten“, sagt Dennis Riehle hierzu. Nach seiner Auffassung gebe es nur wenige Ausnahmen, bei der eine Schwangerschaft tatsächlich ungewollt zustande kommen könne – beispielsweise bei Straftaten. „Trotzdem ist in einer freiheitlichen, aber offenbar wohl noch nicht immer ausreichend aufgeklärten Zivilisation auch klar, dass es weiterhin ungeschützten Verkehr gibt. Wenn dann schon die moralische Verpflichtung zur erwartbaren Selbstverantwortung nicht fruchtet, sollte mit umfangreicher Beratung aufgezeigt werden, dass es zur Abtreibung Alternativen gibt. Neben einem lebensbejahenden Gesellschaftsklima gehört die Fortentwicklung unterstützender Familienhilfen dazu“, sagt Riehle.

Die kostenlose Familien-, Psychologische und Sozialberatung ist unter www.beratung-riehle.de erreichbar.

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