Arbeitsmarkt für Journalisten 2013: Die gespaltene Branche

Frankfurt (ots) – Die Frage, wie sicher die Arbeitsplätze bei Medienunternehmen im kommenden Jahr sein werden, spaltet die Branche. Wie eine Umfrage des “medium magazins” (Ausgabe 1/2013) bei knapp 60 Unternehmen ergeben hat, sitzen Journalisten bei einigen Regionalzeitungen und auch bei privaten elektronischen Medien noch immer weitgehend fest im Sattel. So erklärte der Verlag der Würzburger “Main-Post”, 2013 die Zahl seiner Beschäftigten sogar leicht steigern und zudem alle Volontäre übernehmen zu wollen. Auch der Münchner Zeitungs-Verlag, der etwa den “Münchner Merkur” und die “tz” herausgibt, steht aktuell vor keinen Kürzungen, ebenso die RTL-Gruppe und auch ProSiebenSat.1. Und das vor einem Jahr gestartete “Wall Street Journal Deutschland” (Dow Jones) befinde sich im neuen Jahr “nach wie vor auf Wachstumskurs”.

Während einige prominente Verlagsgruppen wie die SWMH (“Süddeutsche Zeitung”, “Stuttgarter Zeitung/Nachrichten”) und Madsack (“Hannoversche Allgemeine”) für die nächsten Monate wiederum keine Prognose abgeben wollten, hielt unter anderem die Essener WAZ-Gruppe an den Sparplänen fest: “Die Entwicklung des deutschen Zeitungsmarktes zwingt uns genauso wie viele andere Verlage dazu, an Kosteneinsparungen zu arbeiten.” Konkretes stehe jedoch noch nicht fest. Noch nicht genau äußern wollte sich zudem die Gruppe M. DuMont Schauberg, deren “Frankfurter Rundschau” pleite ist. Das Aus hätte bekanntermaßen auch deutliche Folgen für die “Berliner Zeitung”, die den Mantel gemeinsam mit den Frankfurtern produziert. Am DuMont-Stammsitz Köln seien wiederum keine Einsparungen geplant, heißt es offiziell.

Ähnlich äußerte sich der Axel Springer Verlag. Zwar arbeiteten hier im Zuge der Digitalisierung “konzernweit” Jahr für Jahr mehr Mitarbeiter. Die Zusammenlegung der Redaktionen von “Welt”, “Berliner Morgenpost” und “Hamburger Abendblatt” werde allerdings auch zu Stellenstreichungen führen. Auf betriebsbedingte Kündigungen wolle der Verlag bei diesen Sparmaßnahmen “so weit wie möglich” verzichten: “Wir setzen unter anderem auf die Mobilität der Mitarbeiter, auf sozialverträgliche Maßnahmen wie zum Beispiel Altersteilzeit und wollen die natürliche Fluktuation nutzen.”

Nahezu flächendeckend streichen zudem öffentlich-rechtlichen Sender Arbeitsplätze. Während das ZDF nach Forderungen der Gebührenkommission KEF bis 2016 auf nahezu 400 Stellen verzichten muss, teilten auch viele ARD-Anstalten mit, von Forderungen der KEF betroffen zu sein. Der Bayerische Rundfunk (BR) rechnet mit insgesamt 60 Stellen im gesamten Haus, also auch in Verwaltung und Technik, der Hessische Rundfunk mit 100 Arbeitsplätzen und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) allein im kommenden Jahr mit 45. Auch Norddeutscher Rundfunk (NDR) und Südwestrundfunk (SWR) stehen nach eigenen Angaben vor Einsparungen, die allerdings nicht konkret skizziert wurden.

TIPP: Lesen Sie im “medium magazin” (Ausgabe 1/2013): “Arbeitsmarkt Journalismus 2013 – Wo die Arbeitsplätze sicher sind und wo nicht: Eine Umfrage in den Verlagen und Sendern zu ihren redaktionellen Stellenplanungen für 2013.”

Pressekontakt:

Annette Milz, Chefredakteurin mediummagazin, 0151 23 44 79 14 

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