Stuttgart (ots) – Der bizarre Haushaltsstreit wirft ein bezeichnendes Licht auf ein Land, das auch in wirtschaftlichen Fragen noch immer einen Führungsanspruch vor sich herträgt und seit Monaten die EU darüber belehrt, wie sie die Euro-Krise lösen soll. (…) Doch Genugtuung auf Seiten der EU ist fehl am Platz – und das nicht nur, weil auch Europa kräftig durchgeschüttelt wird, sollten die USA tatsächlich von der Fiskalklippe fallen. Vielmehr gibt es auch innerhalb der EU Erpressungsmöglichkeiten. Griechenland etwa ging auch deshalb so zögerlich an grundlegende Reformen heran, weil klar ist, dass sich die EU kaum leisten kann, das Land aus dem Euro auszuschließen. Das zeigt, dass hier wie dort die politischen Spielregeln zuweilen zum Missbrauch einladen. Anstatt sich gegenseitig mit Belehrungen zu überziehen, könnten die Beteiligten daher versuchen, in ihrem eigenen Bereich für Ordnung zu sorgen.
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