Paul Speciale, CMO, Scality
Im Hype um die KI- und Cloud-Revolution wird eine entscheidende Frage übersehen: Wie viele Dimensionen können Speichersysteme skalieren?
Die meisten Speichersysteme in Unternehmen sind darauf ausgelegt, in höchstens zwei Dimensionen zu skalieren – Kapazität (wie viele Daten gespeichert werden können) und Leistung (wie schnell auf Daten zugegriffen werden kann).
Aufgrund der komplexen, dynamischen und unvorhersehbaren Natur von KI-Workloads und Cloud-nativen Anwendungen haben sich die Anforderungen an die Speicherinfrastruktur jedoch dramatisch verändert. Vor allem veraltete, unflexible Speichersysteme werden jetzt plötzlich in einer Weise beansprucht und belastet, die ihre Entwickler nicht vorhersehen konnten. Diese noch nie dagewesenen Anforderungen lassen sich nicht einfach durch eine Erhöhung der Kapazität oder der reinen Leistung erfüllen.
Was bedeutet das für Unternehmen? Um mit neuen Arbeitslasten und zukünftigen Anforderungen Schritt halten zu können, muss eine Speicherinfrastruktur in jeder denkbaren Dimension skalierbar sein – ohne jegliche Kompromisse.
Was ist „multidimensionale Skalierung“ bei der Datenspeicherung?
Die nachfolgend genannten zehn Dimensionen sollte ein Speichersystem mit Blick auf die Zukunft nahtlos skalieren können:
● Kapazität
● Speicherberechnung
● Anwendungen
● Metadaten
● S3-Objekte
● S3-Buckets
● S3-Authentifizierungen pro Sekunde
● Durchsatz
● Objekte pro Sekunde
● Systemverwaltung
Die Fähigkeit, über diese zehn Dimensionen hinweg zu skalieren, kann als multidimensionale Skalierung bezeichnet werden.
Mit Blick auf zukunftssichere Speicherung sind es vorraging drei Wege, auf denen multidimensionale Skalierung das Unternehmenswachstum jeweils fördert.
1. Flexibilität zur Bewältigung künftiger Anforderungen
Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels macht es nahezu unmöglich, zukünftige Speicheranforderungen vorherzusagen. Workloads, die vor fünf Jahren kaum existierten – wie etwa generative KI und Echtzeitanalysen – dominieren heute die Diskussionen über IT-Strategien. Unternehmen, die sich auf starre Speicherarchitekturen festlegen, laufen Gefahr, nicht auf dynamische Entwicklungen reagieren zu können.
Multidimensionale Skalierung bietet Unternehmen die erforderliche Flexibilität, sich an dynamische Anforderungen anzupassen. Muss eine neue KI-Datenpipeline mit Latenzzeiten im Mikrosekundenbereich eingebunden werden? Die Skalierung der Zugriffsgeschwindigkeit stellt sicher, dass die Infrastruktur bereit ist. Soll eine Cloud-native Anwendung eingeführt werden, die sich über mehrere Geographien erstreckt? Die Skalierung von Authentifizierungsanfragen ermöglicht einen sicheren, nahtlosen globalen Zugriff.
Diese Anpassungsfähigkeit verhindert nicht nur teure Migrationen, sondern gibt Unternehmen auch die Möglichkeit, Innovationen vorzunehmen, ohne durch ihre Speicherinfrastruktur eingeschränkt zu sein.
2. Eliminierung von Speichersilos für nahtlose Abläufe
Datensilos sind seit langem der Alptraum von IT-Teams. Sie fragmentieren Arbeitsabläufe, erhöhen die Kosten und machen es fast unmöglich, einen einheitlichen Überblick über die Daten zu erhalten. Mit multidimensionaler Skalierung können Unternehmen ihren Speicher in einer einzigen, einheitlichen Plattform konsolidieren, die unterschiedliche Arbeitslasten bewältigt – von umfangreichen KI-Datensätzen bis hin zu hochfrequenten Transaktionsdaten.
Ein skalierbarer Durchsatz stellt beispielsweise sicher, dass hochauflösende Videostreaming-Plattformen die nahtlose Wiedergabe von Inhalten für Millionen von Nutzern ermöglichen, ohne dass separate Systeme für das Ingesting und die Bereitstellung von Medien erforderlich sind. Die Skalierung der Anzahl der unterstützten Anwendungen bedeutet, dass Unternehmen mehrere Arbeitslasten – von der Datenanalyse bis zum Maschinellen Lernen – auf einer einzigen Speicherlösung ohne Engpässe ausführen können. Das Ergebnis? Ein einheitliches System, das die Komplexität und den betrieblichen Aufwand reduziert.
3. Minimierung von Ausfallzeiten durch vorhersehbare Skalierung
Ungeplante Ausfallzeiten sind ein Hindernis mit Blick auf Produktivität und Kundenzufriedenheit. Herkömmliche Speichersysteme, die häufig manuelle Eingriffe erfordern, um die Kapazität zu erweitern oder aber einen erhöhten Datenverkehr zu unterstützen, bergen Risiken. Multidimensionale Skalierung umgeht dieses Problem, indem sie sicherstellt, dass Speichersysteme nahtlos in alle Richtungen wachsen können – sei es bei der Bewältigung höherer Transaktionsraten, bei der Unterstützung von gleichzeitigen Benutzern oder bei der Bewältigung immer größerer Datensätze.
Ein gutes Beispiel stellt eine E-Commerce-Plattform während einer großen Einkaufsveranstaltung wie etwa dem Black Friday dar. Mit der Fähigkeit, Transaktionen pro Sekunde zu skalieren, vermeidet die Plattform lähmende Engpässe und gewährleistet reibungslose und reaktionsschnelle Erlebnisse für Millionen von Käufern. Ebenso unterstützt die Skalierung der Metadaten die explosionsartige Zunahme einzelner Produkteinträge und Kundenprofile, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Durch den Einsatz einer Lösung, die für solche Szenarien konzipiert ist, können Unternehmen auch bei extremen Anforderungen einen reibungslosen Betrieb aufrechterhalten.
Die Zukunft des Speichers ist multidimensional
Storage steht vielleicht nicht immer im Rampenlicht, aber Speicherung ist die Grundlage einer erfolgreichen IT-Strategie. Die Fähigkeit zur Skalierung über alle kritischen Dimensionen hinweg macht Storage von einer reaktiven, betrieblichen Notwendigkeit zu einem leistungsstarken Wachstumsmotor. Durch die Beseitigung von Silos, die Minimierung von Ausfallzeiten sowie die Absicherung mit Blick auf Risiken können Unternehmen neue Möglichkeiten erschließen und die Fallstricke einer starren Infrastruktur vermeiden.
Die Anforderungen von KI, Cloud Computing und Workloads verändern sich dynamisch – Storage muss damit Schritt halten können. Unternehmen, die heute eine multidimensionale Skalierung einführen, werden am besten gerüstet sein und von langfristiger Nachhaltigkeit profitieren.