Die AfD-Chefin Alice Weidel sieht sich aktuell mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, die ihre Doktorarbeit aus dem Jahr 2011 betreffen. Die Universität Bayreuth hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Vorwürfe zu überprüfen.
Hintergrund der Vorwürfe
Einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” zufolge wurden die Plagiatsvorwürfe von zwei Plagiatssuchern erhoben, die ein entsprechendes Gutachten an die Universität Bayreuth übermittelten. In diesem Gutachten werden 32 Plagiatsfragmente und 18 falsch gekennzeichnete Zitate in Weidels Arbeit identifiziert. Ein federführender Autor des Gutachtens äußerte gegenüber der “SZ”, dass die Dissertation zwar keine großflächigen Plagiate, jedoch viele kleine Fragmente aufweise, die einen Verdacht begründen.
Reaktion von Alice Weidel
Weidel wies die Vorwürfe energisch zurück und deutete an, dass es sich um eine politisch motivierte Kampagne gegen sie handeln könnte. Diese Anschuldigungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die AfD in Umfragen relativ hohe Werte erzielt. Weidel betonte, dass ihre Doktorarbeit bereits von zahlreichen Plagiatsprüfern untersucht wurde, jedoch ohne Ergebnis. Sie berief sich zudem auf die Einschätzung eines unabhängigen Wissenschaftlers, der die Vorwürfe als unbegründet bezeichnete.
Universitäre Untersuchung
Die “Kommission für wissenschaftliche Integrität” der Universität Bayreuth hat nun die Aufgabe, die Vorwürfe näher zu untersuchen. Die Entscheidung für eine detaillierte Untersuchung fiel nach einer Vorprüfung der Universität. Die Dissertation von Weidel, die sich mit dem Rentensystem der Volksrepublik China beschäftigt, wurde ursprünglich mit “Summa cum laude” bewertet.
Anonymität der Gutachter
Die Autoren des Gutachtens haben sich für Anonymität entschieden. Sie begründen dies mit der Sorge um mögliche Gefahren für sich und ihre Familien.
Fazit
Der Fall Weidel zeigt, wie sensibel und komplex der Umgang mit Plagiatsvorwürfen im akademischen Bereich ist. Während die Universität Bayreuth die Vorwürfe ernst nimmt und untersucht, betont Weidel ihre Unschuld und verweist auf eine mögliche politische Motivation hinter den Anschuldigungen. Der Ausgang der Untersuchung bleibt abzuwarten und wird voraussichtlich sowohl im akademischen als auch im politischen Kontext weiter diskutiert werden.