OV: Regulierungswut Thema: EU-Kampagne gegen Raucher Von Damian Ryschka

Vechta (ots) – Helmut Schmidt muss wohl auswandern. Denn die EU-Kommission will seine geliebte Mentholzigarette verbannen. Nicht nur das: Schockfotos mit erkrankten und krebsbefallenen Organen auf allen Zigarettenschachteln sollen das Qualmen vermiesen. Ob es hilft? Mal vorweg: Tabakhandlungen bieten wohlfeil recht formschöne Umverpackungen an, die solche gruseligen Bilder bestens kaschieren.

Aber sorgt sich die EU mit ihrem Vorschlag wirklich um die Gesundheit ihrer Bewohner? Wäre der Union wirklich daran gelegen, müsste sie konsequent auch Skier mit Bildern gebrochener Gliedmaßen bekleben lassen.

Wahre Sorge um die Gesundheit der Bürger? Das ist nicht anzunehmen. Die EU frönt – wie so oft – ihrer Regulierungswut. Denn bei der neuen Tabakregel geht es nicht etwa darum, den Nichtraucher zu schützen, was verständlich wäre. Vielmehr will die Kommission den Raucher vor sich selbst schützen. Mithin entmündigt sie ihn. Sie beschneidet konsequent die Freiheit des Individuums. Nein, nicht mehr der einzelne darf entscheiden, wie und mit welchen Risiken und Einstellungen er leben will – das regelt gefälligst die Europäische Union. Demokratie geht anders.

Dabei lässt sich der Feldzug gegen das Rauchen höchstens als Manöver betrachten. Das ist erst der Anfang, wenn es darum geht, die Lebensweise eines jeden einzelnen zu bestimmen. Restriktive Maßnahmen gegen Zucker, Fett und Alkohol werden folgen, das steht jetzt schon fest. Wollen wir wirklich eine solche EU?

Pressekontakt:

Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe@ov-online.de 

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