Bielefeld (ots) – Entwaffnet zu werden von einem Staat, dessen Zentralregierung er abgrundtief misstraut, ist und bleibt die größte Sorge von Amerikas einflussreichstem Schützenverein. Dass die pathologische Leidenschaft für Feuerwaffen in dreifacher Millionenstückzahl, dass der kinderleicht gemachte Missbrauch von Mordwerkzeugen das Land schleichend ruiniert, ist für die Funktionäre der “National Rifle Association” nichts anderes als das Gejammer liberaler Hasenfüße. Darum war der unverschämt selbstgerechte Auftritt des Vizepräsidenten der NRA, Wayne LaPierre, keine wirkliche Überraschung. Der Wortführer der Waffenindustrie leugnet durch Nichterwähnen, dass Länder wie England oder Australien nach Massenmorden wie Newtown mit Erfolg an der Wurzel allen Übels angesetzt haben: der Anzahl und Verfügbarkeit von Waffen in der Bevölkerung. Die von der NRA als Lösung propagierte Bewaffnung aller Schulen entspringt der dumpfen Logik von Menschen, die immun sind gegen das, was gesunder Menschenverstand sagt: Immer mehr gesellschaftliche Bereiche zu Hochsicherheitstrakten aufzurüsten ist einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig. Die Bosse der NRA, die das Recht der Bürger auf privaten Waffenbesitz zur Pflicht erweitert hat und mit peinlichen Glaubensbekenntnissen abschirmt, raubt einem nach der Tragödie von Newtown den Glauben an die Selbstheilungskräfte der Vereinigten Staaten von Amerika.
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