Berlin (ots) – “Alles Boulevard oder was?” ist die Schlagzeile der Titelgeschichte der aktuellen “M Menschen Machen Medien 4 / 2012”. Nicht zuletzt aus Anlass des 60. Geburtstages von Springers “Bild” schlägt M den Bogen von den Anfängen der Kaufzeitungen auf der Straße bis in die Gegenwart. Wie andere Tageszeitungen leiden jedoch auch die Boulevardblätter gegenwärtig unter der strukturellen Zeitungskrise. Dennoch schreitet der Boulevardjournalismus ungebrochen voran und macht sich in vielen Medien breit. Selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen ist ein Trend zur Informationsverdrängung zugunsten leichter Unterhaltung unübersehbar. Und auch im Internet werden die Freunde einer eher emotionalisierten Unterhaltung schnell fündig, stellt M fest.
Fast nahtlos schließt sich hier die Frage an: Welchen Wert haben kreative – künstlerische und publizistische – Leistungen für den Einzelnen, für die Gesellschaft? Auf der Suche nach einer Antwort hat sich ein heftiger Streit um das Urheberrecht entfacht, das im Internet offenbar der Gratiskultur geopfert werden soll. Wie kann in der digitalen Welt ein fairer Ausgleich zwischen denjenigen aussehen, die kreativ sind und von dieser Arbeit leben müssen, und denjenigen, die die kreativen Güter konsumieren. Das ist M zufolge die Kardinalfrage. Der Gesetzgeber schweigt, was die Rechtsunsicherheit im Netz weiter verschärft. M befragt deshalb Abgeordnete der Bundestagfraktionen und die Piratenpartei nach einem durchsetzungsfähigen Urheberrecht im Internetzeitalter.
Die Pressefreiheit ist auch in vielen Ländern Europas nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. M berichtet aus Aserbaidschan – vor dem Eurovison Song Contest – und von einer Debatte in Berlin über die Probleme in Ungarn, Frankreich, Italien, den Balkanländern. Bedroht wird die Pressefreiheit aber auch dann, wenn Neonazis mitten in Deutschland auf kritische Berichterstattung mit niederträchtigen Angriffen gegen Redaktion und Journalisten reagieren können – so wie in Spremberg bei der Lausitzer Rundschau. Das sei jedoch auch eine “Herausforderung, noch intensiver zu recherchieren und zu schreiben, um dem Rechtsextremismus keine Chance zu geben”, kontert Chefredakteur Johannes M. Fischer gegenüber M.
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