Interview: Tierheime in Deutschland am Limit – Sponsoring als Lösung?

Interview: Tierheime in Deutschland am Limit – Sponsoring als Lösung?
Tierheime in Deutschland stehen vor enormen Herausforderungen: Überfüllte Gehege, steigende Kosten für Futter und medizinische Versorgung sowie mangelnde Spenden bringen viele Einrichtungen an ihre Belastungsgrenze.
Doch welche Lösungen gibt es, um diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen?
Für diese Fragen haben wir bewusst das Gespräch mit Andreas Werft gesucht. Andreas Werft ist nicht nur Unternehmensberater, sondern auch bekannt für seine erfolgreichen Sponsorenkonzepte,
die bereits zahlreichen Institutionen und Veranstaltungen zu nachhaltigem Erfolg verholfen haben. Seine Expertise liegt darin, Unternehmen und soziale Projekte so miteinander zu verknüpfen,
dass echte Win-Win-Situationen entstehen. Dabei verfolgt er stets einen praxisnahen Ansatz und setzt auf langfristige Partnerschaften, die für beide Seiten Mehrwert schaffen.
Andreas Werft ist selbst sehr tierlieb und dem Pferdesport besonders zugetan. Hunde und Katzen begleiteten ihn immer wieder in den unterschiedlichsten Lebensabschnitten.
Diese persönliche Verbindung zu Tieren prägt auch seine Herangehensweise an Sponsoringkonzepte, bei denen Empathie und Verantwortung im Vordergrund stehen.
Werft hat während seiner Ausbildung und zahlreichen Projekte im In- und Ausland umfassende Erfahrungen im Bereich Sponsoring und Coaching gesammelt.
In Deutschland ist er längst kein Unbekannter mehr, wenn es darum geht, innovative Ideen mit sozialem Engagement zu verbinden.
Seine Herangehensweise: Lösungen finden, bei denen nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch gemeinschaftliches Handeln im Vordergrund stehen.
Warum Sponsoring für Tierheime mehr als nur finanzielle Unterstützung bedeuten kann und welche konkreten Ansätze Unternehmen dabei verfolgen können, darüber sprachen wir mit ihm in diesem exklusiven Interview.
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Stm: Herr Werft, Tierheime in Deutschland stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Platzmangel, steigende Kosten und zu wenig Spenden – was können Tierheime tun, um diese Herausforderungen zu bewältigen?
Andreas Werft: Tierheimsponsoring, wenn es seriös und verantwortungsvoll umgesetzt wird, ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Unternehmen und Tierfreunde, die sich sozial engagieren, können Tierheimen helfen, Herausforderungen wie Futterkosten, medizinische Versorgung oder Infrastrukturprobleme zu meistern.
Gleichzeitig bietet Sponsoring Unternehmen die Möglichkeit, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und das eigene Markenimage zu stärken.
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Stm: Andreas Werft wäre nicht er, wenn er nicht gleich eine Idee hätte oder fast schon ein Konzept. Herr Werft, liege ich da richtig? Im Vorgespräch deuteten Sie so etwas an?
Andreas Werft: Ja, vielleicht ein kleiner Ansatz, etwas Ausbaufähiges oder so etwas wie ein Denkanstoß, was Mitarbeiter von Firmen über den Tierschutz verbindet.
So könnten zum Beispiel Patenschaften von Firmen mit Tierheimen helfen – und auch die der Mitarbeiter. Diese könnten sich als Firmenprojekt als Paten für bestimmte Tiere engagieren, mit ihnen spazieren gehen,
Zubehör bauen oder einfach in der Form unterstützen, wie es jedem Einzelnen möglich ist. Nicht immer muss Geld fließen. Oft werden auch helfende Hände und Kreativität benötigt.
Hier vereint sich das gemeinsame Gute-Tun, und man bekommt auch ein Feedback, denn Tiere sind oft sehr dankbar. Zudem ist so ein Engagement auch ein Vorbild für andere.
Ich kann mir vorstellen, dass es verbindet und eventuell sogar ein Problem lösen kann, wenn man gerne selbst ein Tier hätte, es aber aus Zeitgründen oder aufgrund der Wohnkapazität nicht halten kann.
Nur ein kleiner Ideenansatz, der aber vielleicht zum Nachdenken anregt.
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Stm: Was verstehen Sie genau unter Tierheimsponsoring?
Andreas Werft: Tierheimsponsoring beschreibt die gezielte Unterstützung von Tierheimen durch Unternehmen oder Einzelpersonen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Futtermittelunterstützung – einer der zentralen Ressourcen für die Versorgung der Tiere.
Diese kann in Form von regelmäßigen Lieferungen oder einmaligen Aktionen erfolgen. Das sichert nicht nur das physische Wohlergehen der Tiere, sondern entlastet auch das oft knappe Budget der Tierheime.
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Stm: Warum sind Tierheime auf Sponsoring angewiesen?
Andreas Werft: Tierheime kämpfen häufig mit überfüllten Gehegen und einem wachsenden Bedarf an Futter. Spenden und öffentliche Mittel reichen oft nicht aus.
Futtermittelsponsoring stellt eine essenzielle Grundlage für die artgerechte Versorgung sicher und senkt die laufenden Betriebskosten. Hochwertiges Futter verbessert zudem die Gesundheit der Tiere und erhöht ihre Chancen auf erfolgreiche Vermittlung.
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Stm: Welche Vorteile ergeben sich für Sponsoren?
Andreas Werft: Sponsoren können ihre gesellschaftliche Verantwortung zeigen und gleichzeitig ihr Markenimage stärken. Futtermittelhersteller zum Beispiel haben die Gelegenheit,
ihre Produkte einem breiten Publikum zu präsentieren und sich als engagierter Partner im Tierschutz zu etablieren. Nach dem Motto: „Tu Gutes und rede darüber“ profitieren beide Seiten – die Tierheime und die Sponsoren – wenn sie dies transparent kommunizieren.
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Stm: Wie gelingt ein erfolgreiches Futtermittelsponsoring?
Andreas Werft: Der Schlüssel liegt in einer detaillierten Bedarfsanalyse. Tierheime unterscheiden sich in Tierarten, Anzahl der Tiere und Ernährungsbedürfnissen. Die Bedarfsanalyse berücksichtigt:
• Art und Menge des benötigten Futters
• Spezielle Ernährungsbedürfnisse, z. B. bei Welpen, Senioren oder kranken Tieren
• Lagerkapazitäten
• Regionale Besonderheiten bei der Futterverfügbarkeit
Darauf aufbauend definiert man klare Ziele, sodass Ressourcen optimal eingesetzt werden.
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Stm: Wie sieht eine langfristige Partnerschaft zwischen Tierheimen und Sponsoren aus?
Andreas Werft: Langfristige Vereinbarungen bieten beiden Seiten Planungssicherheit. Es geht um verlässliche Lieferpläne, klare Absprachen und Transparenz durch regelmäßige Berichte.
Flexibilität ist ebenfalls entscheidend, um auf steigende Tierzahlen oder besondere Ernährungsbedürfnisse reagieren zu können. Solche Partnerschaften ermöglichen auch gemeinsame Projekte, etwa Bildungsinitiativen oder Öffentlichkeitskampagnen.
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Stm: Welche logistischen Herausforderungen gilt es zu meistern?
Andreas Werft: Die Logistik ist entscheidend. Aspekte wie Transport, Lagerung und Verteilungsmanagement müssen effizient gestaltet werden. Dabei helfen Kooperationspartner wie Großhändler oder Logistikdienstleister.
Ein strukturierter Ansatz stellt sicher, dass das Futter rechtzeitig und in einwandfreiem Zustand ankommt und die Unterstützung den größtmöglichen Nutzen bringt.
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Stm: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen im Tierheimsponsoring?
Andreas Werft: Transparenz und Vertrauen sind essenziell. Die Verwendung gesponserter Futtermittel muss klar dokumentiert werden, damit Sponsoren sehen, welchen konkreten Unterschied ihre Unterstützung bewirkt.
Zudem ist bedarfsgerechtes Sponsoring wichtig: Verschiedene Tierarten und Altersgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse.
Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine Rolle – einmalige Aktionen helfen kurzfristig, aber langfristige Partnerschaften sichern die Zukunft der Tierheime.
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Stm: Ihr Fazit, Herr Werft?
Andreas Werft: Futtermittelsponsoren übernehmen Verantwortung und leisten einen unschätzbaren Beitrag zum Tierschutz.
Sie ermöglichen es Tierheimen, Ressourcen effizient einzusetzen und sich auf wichtige Aufgaben wie medizinische Versorgung und Vermittlung der Tiere zu konzentrieren.
Wenn seriös und transparent zusammengearbeitet wird, können echte Veränderungen bewirkt werden – zum Wohl der Tiere und zum Vorteil aller Beteiligten.
Stm: Herr Werft, vielen Dank für das Gespräch.
Andreas Werft: Danke ebenfalls.